Die Gesamtlänge des geplanten Tschirgant-Tunnels beträgt 4.277 m. Er ist als einröhriger Straßentunnel mit Gegenverkehr konzipiert. Der Regelquerschnitt des Haupttunnels weist eine Fläche von rd. 83 m² auf und die Fahrbahnbreite beträgt 7,5 m. Der Tschirgant-Tunnel steigt von Süden nach Norden mit 3,0% und überwindet einen Höhenunterschied zwischen dem Portal Süd im Inntal und dem Portal Nord bei Nassereith von rd. 127 m.

Die baulichen Anlagen der Betriebs- und Sicherheitseinrichtungen beinhalten einen parallel zum Haupttunnel verlaufenden Fluchtstollen mit einem Querschnitt von rd. 25 m². Der Fluchtstollen ist mit dem Haupttunnel über 12 begehbare und mit drei befahrbaren Querschlägen verbunden. Die Gesamtkosten für den Tschirgant-Tunnel können aufbauend auf dem Vorprojekt 2005 unter Berücksichtigung der Preissteigerung grob mit etwa € 340 Mio. abgeschätzt werden. ¹⁾

Der Tschirgant-Tunnel ist im Bundesstraßengesetz als Bestandteil der A 12 Inntalautobahn angeführt. Im Zuge der Evaluierung der Neubauprojekte der ASFINAG im Jahre 2009/10 wurde dieses Vorhaben mit 30 anderen Vorhaben neu bewertet und als Ergebnis nicht in das Bauprogramm der 2011 – 2016 Jahre aufgenommen.

In einer Stellungnahme der ASFINAG vom 21.06.2017 wird der Tschirgant-Tunnel weiterhin mit niedriger Priorität eingestuft und nicht in die Investitionsplanung der Jahre 2017 bis 2022 aufgenommen. Für einen Ausbau wäre zudem ein Gesamtkonzept der Zulaufstrecken bis Reutte/Füssen erforderlich, da die mangelnde Kapazität der B179 Fernpassstraße ansonsten nach wie vor zu Stauerscheinungen führen würde.

• Für den Ausbau der Fernpassroute mit Tschirgant-Tunnel wurde von der Nationalratsabgeordneten Elisabeth Pfurtscheller im Oktober 2016 eine Petition im Nationalrat eingebracht. Die Initiatoren der Petition betreiben außerdem eine Facebook-Seite mit weiteren Informationen: https://www.facebook.com/PetitionFernpass.at/

• Gegen den Ausbau mit weiteren Tunnellösungen (inklusive dem Tschirgant-Tunnel) tritt das Transitforum Oberland-Außerfern auf, welches statt dessen eine Verkehrsverminderung mit diversen Sofortmaßnahmen fordert. ²⁾